Standort mit Geschichte

Die General-Pape-Straße am Südkreuz

Geschichtsparcours General-Pape-StraßeAuf dem ehemaligen Kasernengelände an der General-Pape-Straße am Bahnhof Südkreuz (Bezirk Tempelhof) hat sich eine sehr lebendige Mischung aus kleineren Handwerks- & Gewerbetreibenden und Künstlern entwickelt. Das Gelände mit seiner unmittelbaren Anbindung an den S- und Fernbahnhof Südkreuz (früher Papestraße) bietet durch seine historische Architektur, umgeben von Laubenpiepern, dem Geschichtsparcours und teils verlassenen Holperpflasterwegen eine für Berlin einzigartige Atmosphäre, um produktiv und kreativ zu arbeiten. Auf der Schöneberger Seite des Bahnhofs wurden viele neue Bürokomplexe, Geschäftsgebäude und auch Wohnungen gebaut. Dort hat sich in den letzten Jahren viel verändert. Auf der Tempelhofer Seite ist die Zeit stehen geblieben. Das Areal befindet sich tlw. unter Denkmalschutz.

Heute ein bunter und individueller Mix von Kleinbetrieben

Heute befinden sich auf dem Gelände Gärten, Wohnungen, eine bunte Mischung an Kleinbetrieben, wie Kfz-Werkstätten, Handwerksbetrieben, Druckereien, Händlern aber auch Speditionen, Produktionsbetriebe, sowie Planungsbüros und Künstlerateliers.

Künstler

Fischräucherei

Druck und Medien

Gärtner

Kfz-Meisterbetrieb

RAL Gütegemeinschaft Anti-Graffiti e.V.
https://www.anti-graffiti-verein.de/

Verein

Möls & Haack GbR
http://www.moels.de/

Kfz-Meisterbetrieb

Musikinstrumente

Logistik

Architektur

Metall

Verkehrssicherung

Steeltown Metalldesign
https://steeltown.de/

Metall

Sperling Reinigungstechnik GmbH
http://www.sperling-reinigungstechnik.de/

Handel und Dienstleistung

Druck und Medien

Tischtennis Zentrum Blaschek
https://www.tischtennis-shop-berlin.de/

Handel

Ein Gelände mit Geschichte…

Eisenbahnbatallion im Kaiserreich (19. Jahrhundert)

Im Jahre 1871 wurde das 1. Preußische Eisenbahnbatallion gegründet, dessen Aufgabe darin bestand, im Kriegsfall den Betrieb der Bahn zu gewährleisten. Um die Truppen auf diese Anforderungen vorzubereiten entstanden entsprechende Übungsflächen südlich der Kolonnenstraße in Berlin-Schöneberg.

Der Standort ergab sich aus dem zuvor in „Angriff“ genommenen Bau des Ausgangsbahnhofs für die Königlich-Preußische Militärbahn, eine in eigener Regie geführten Bahnlinie, die zu jener Zeit eine große militärstrategische Bedeutung erlangte.

Ab dem Jahre 1875 entstand an der jetzigen General-Pape-Straße in mehreren Bauabschnitten das Kasernengelände, auf dem sich heute unser Gewerbepark befindet. Ab 1894 hatten auch die Landwehrinspektionen mit mehreren Bezirkskommandos ihre Dienstgebäude an der General-Pape-Straße. Sie waren die zentrale Anlaufstelle für die Erfassung und Einberufung der wehrpflichtigen Bevölkerung in Berlin

1918 endete das Kaiserreich und die Truppenstärke wurde aufgrund der Vereinbarungen des Versailles Vertrages auf 100.000 Mann reduziert. Das Kasernengelände blieb aber weiterhin in öffentlicher Hand.

Nutzung im 20. Jahrhundert / Drittes Reich

1921 erhielt das Hauptversorgungsamt mit seinen Unterabteilungen die ehemaligen weitläufigen Militärbauten. Eine neu geschaffene Behörde, die für die gesundheitliche Betreuung der Kriegsbeschädigten aus dem ersten Weltkrieg zuständig war. Mitte der 20er Jahre nutzten auch andere Ämter (wie beispielsweise das Finanzamt Teltow/Tempelhof) und immer mehr Gewerbetreibende die Gebäude.

An dieser Stelle muss leider auch auf die unrühmliche Rolle des Kasernengeländes von März bis Dezember 1933 als Gefängnis des Naziregime hingewiesen werden. Vermutlich wurden mehr als 2.000 Menschen in den Kellerräumen eines Kasernengebäudes von der neugegründeten SA-Hilfspolizei in diesen Monaten unter der Führung des Hauptmanns Fritsch misshandelt, gefoltert und vergewaltigt. Genaue Zahlen, auch über die Anzahl der Todesfälle existieren nicht. Unter anderem, weil diese „wilden“ Konzentrationslager nicht staatlich legitimiert waren. Im Frühjahr 1934 wurde dieser illegale Terror der SA-Feldpolizei durch staatlich kontrollierte, von der SS geführte Konzentrationslager abgelöst.

Seit 1938 gehört das Gelände zum Verwaltungsbezirk Tempelhof.

Im Krieg wurden einige Gebäude und Gebäudeteile auf dem Gelände zerstört. Frühere Exerzier- und Übungsplätze wurden zu Kleingärten und Grünflächen umgewandelt. Die Zerstörten wurden nicht wieder aufgebaut. Entweder wurden sie ebenfalls in Grünflächen oder Kleingärten umgewandelt oder es entstanden neue, relativ einfache Flachbauten.